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Spiel: Traum in Bewegung

Spiel: Traum in Bewegung

Im Zuge der Dream Teacher Ausbildung bei Robert Moss habe ich eine Übung kreiert, die ich gerne mit euch teilen möchte.

Robert sagt „die Formulierung ‚Aktives Träumen‘ ist eine Provokation, die uns von der Annahme befreien soll, dass Träumen eine passive Tätigkeit ist“. Und darum geht es. Traumarbeit ist spielerisch. Wir wollen lernen, wie wir die Energie und Führung unserer Träume im täglichen Leben verkörpern können. Und wie ginge dies besser als mit Hilfe unseres Körpers? Ich bin ein großer Freund davon, einen Zugang zum Unbewussten über den Körper zu suchen. Einige von euch kennen diese Disziplin vielleicht aus der sogenannten körperorientierten Psychotherapie. Ich habe sie sowohl bei der Tanzimprovisation als auch in der schamanischen Arbeit kennen gelernt, wo Bewegung hilft von einer Welt in eine andere zu „reisen“. Meiner Erfahrung nach kann Bewegung Komplexes „greifbar“ machen und dazu führen ganz im Moment zu sein.

Die Traum-Übung

Traum in Bewegung ist eine Art Pantomime, eine Vorstufe des Traumtheaters. Ich habe sie in das sogenannte Lightning Dreamwork eingebunden, als Methode den Traum zu ehren. Sie ist jedoch davon losgelöst und kann zu jeder Zeit, an jedem Ort, praktiziert werden, um einen niedrigschwelligen Einstieg in Traumarbeit zu liefern. In Gruppen ist sie besonders lustig.

Die Übung dauert ungefähr 10 Minuten. Sie besteht aus drei Schritten:

  1. Vorbereitung,
  2. Traumreise,
  3. Traumbewegung.

1) Vorbereitung
Es wird interaktiv, daher solltest du deinen Raum entsprechend vorbereiten. Suche dir eine Stelle im Zimmer, wo du ausreichend Arm- und Beinfreiheit hast, um dich einmal um die eigene Achse zu drehen. Wenn du nicht die Möglichkeit hast aufzustehen, oder der Platz nicht reicht, räume zerbrechliche Dinge aus deiner Reichweite fort, sodass du die Arme voll ausstrecken kannst. Ist der Raum „bewegungssicher“, geht es weiter.

2) Traumreise
Üblicherweise wird die Traumreise durch einen Traumlehrer mit Trommel angeleitet. Du kannst allein reisen, wenn du die richtige Intention setzt. Sage dir, dass du am Ende der Reise sicher und ganz ins Hier und Jetzt zurückkehren wirst. Falls du ein Krafttier hast, bitte es dich bei der Traumreise zu unterstützen und dich gegebenenfalls zurück zu führen.

Es geht los. Positioniere dich an der freien Stelle im Raum oder setze dich aufrecht hin. Schließe die Augen und rufe einen Traum, eine Vision oder Erinnerung, die jetzt zu dir kommen möchte. Wenn es dir schwer fällt Dinge zu visualisieren, kannst du auch 3x tief in den Bauch ein- und ausatmen, und dir dabei vorstellen, dass eine Tür in dein Inneres aufgeht durch die du eintrittst. Lasse den Traum, die Vision oder Erinnerung einfach kommen, forciere nichts und versuche nicht zu bewerten was sich dir zeigt. Wisse, dass es mit dir zu tun hat, auch wenn du es noch nicht gänzlich verstehst. Nimm dir eine Minute Zeit, um in den Traum, die Vision oder Erinnerung einzutauchen. Lasse ihn vor deinem geistigen Auge real werden. Schmecke ihn – berühre ihn – fühle ihn – rieche ihn. Wenn du Schwierigkeiten mit Zeitgefühl hast, kannst du dir vorab einen Wecker stellen, der dir ein akustisches Rückholsignal gibt.

Ist die Minute vorbei, bedanke dich bei dem Traum, der Vision oder Erinnerung. Nimm dir einen Moment Zeit, bevor du die Augen öffnest. Atme 3x tief in den Bauch ein und aus. Räkele, recke und strecke dich.

3) Traumbewegung
Es ist dir überlassen, ob du die Übung lieber mit leicht geöffneten oder geschlossenen Augen absolvieren möchtest. Nun horche in dich hinein. Wie hat sich der Traum, die Vision oder Erinnerung angefühlt? Wenn du dieser Energie eine Bewegung zuweisen müsstest, wie würde sie aussehen? Ist es eine Geste, ein Bewegungsablauf oder sogar Tanz?  Ich lade dich ein, der Essenz des Traumes, der Vision oder Erinnerung mit einer Bewegung Ausdruck zu verleihen. Es gibt kein richtig oder falsch. Bewege dich so, wie es sich stimmig für dich anfühlt. Das kann eine kleine Handbewegung oder ein ganzer Tanz sein. Spiele mit der Bewegung und den Resten des Traums, der Vision oder Erinnerung.

Auf diese Weise bleibt er „lebendig“ und du signalisierst deinen Träumen, dass du da bist und bereit zuzuhören. Eine wunderschöne Einladung, mehr zu träumen.

Vorbereitung

Traumreise

„Traum in Bewegung“

Tarot-Kartenlegen für Träume

Tarot-Kartenlegen für Träume

Tarot bezeichnet einen Satz von 78 Spielkarten, der zu psychologischen Zwecken oder zur Divination verwendet wird.

Tarot-Kartenlegen für Träume

Du kennst Tarot? Du magst Traumarbeit? Und du suchst nach neuen Wegen um das eine mit dem anderen zu verbinden?

Robert Moss hat auf Facebook einen Beitrag veröffentlicht, in dem er ein einfaches 5-Karten-Tarot für eine zweite Meinung über deine Träume vorstellt. Das ist besonders praktisch, wenn du keine Zeit und Muße für ein ausführliches Lightning Dreamwork hast.

Kreiert wurde es von Active Dreamer Nicky Ferrada. Die oberste Karte bezieht sich auf den Titel deines Traums; die linke Karte verrät, warum der Traum jetzt auftaucht; die mittlere Karte zeigt, was der Traum dich lehren will; die rechte Karte zeigt verborgene Wahrheiten, die der Traum ans Licht bringt; während die untere Karte vorschlägt, wie du den Traum im täglichen Leben anwenden könntest.

Anschauungsbeispiel

Damit du eine bessere Vorstellung des 5-Karten-Tarots bekommst, folgt hier ein Anschauungsbeispiel zu einem meiner eigenen Träume vom 03.02.2021.

Gezogen wird der Reihe nach: Von oben nach unten, links nach rechts. Das heißt im Anschauungsbeispiel 1) Zitteraal, 2) Koala, 3) Dachs, 4) Schmetterling und 5) Biber.

Nimm dir Zeit beim Aufdecken und lasse Bild/Botschaft auf dich wirken, bevor du zum nächsten  Zug übergehst.

Ich nutze lieber sogenannte Orakelkarten, anstatt klassisches Tarot – aber das ist Geschmackssache und schmälert nicht die Deutung.

So eine 5-Karten-Tarot-Legung ist übrigens eine tolle Kombination zum Traumtagebuch!

Bildquelle

Das Orakel der Krafttiere“ (ISBN: 978-3426658482) von Colette Baron-Reid

Das Traumtagebuch

Das Traumtagebuch

Das Traumtagebuch

Robert Moss, Erfinder des Active Dreamings, liefert in seinem gleichnamigen Buch Active Dreaming (ISBN: 978-1577319641) praktische Anleitung zum Führen eines Journals. Für meine persönlichen Belange habe ich die Form entsprechend angepasst. Sie basiert auf dem sogenannten Lightning Dreamwork (dt. Blitz-Traumarbeit) Spiel aus 4 Phasen, von denen ich die Hälfte für die Dokumentation meiner Träume nutze. Dies sind:

  1. Erzählen: Im ersten Schritt gebe ich dem Traum einen Titel, als wäre es ein Kinofilm. So klar wie möglich. Das lädt dazu ein, die Quintessenz des Traumes zu benennen. Danach berichte ich den Traum als eine Geschichte. Nur die Fakten, kein Hintergrund, keine Autobiografie. 
  2. Fragen beantworten: In diesem Schritt werden 3 essentielle Fragen gestellt, die du dir selber beantwortest. 1) Wie hast du dich – nach dem Aufwachen – gefühlt? 2) Realitätsprüfung. Welche Elemente erkennst du aus deinem Leben wieder, und könnte ein Teil dieses Traums in der Zukunft spielen? 3) Was möchtest du jetzt darüber wissen?

Da ich morgens meist zu verpennt für saubere Notizen mit Zettel und Stift bin, nehme ich alles als Sprachmemo mit dem Smartphone auf und tippe sie später auf dem Notebook ab. 

Damit stehen die Grundlagen für das Traumtagebuch. Datum nicht vergessen!

Tipps für Fortgeschrittene

Da ich sehr visuell träume/erinnere, habe ich mir angewöhnt zusätzlich ein Bild für den Traum – oder eines seiner zentralen Elemente – zu notieren. Das kann ein Symbol, eine Skizze oder eine Collage sein. So bleibt das Traumbild länger haften.

Je nachdem, wie eindrücklich der Traum gewesen ist, würde ich in den finalen Schritt des Lightning Dreamworks einsteigen: Den Call-to-Action.  Hier notiere ich Maßnahmen die ich ergreifen kann, um diesen Traum zu ehren oder mit seiner Führung zu arbeiten. Als Active Dreamer reise ich häufig in den Traum zurück, um mehr Informationen zu erhalten. Aber das kann alles Mögliche sein. Eine Recherche, ein Gespräch mit beteiligten Personen, der Kauf eines Objektes das dich an den Traum erinnert… deiner Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Hauptsache, du HANDELST. Fällt dir nichts ein, entwirf ein persönliches Motto, kurz wie ein Autoaufkleber oder etwas, das auf einen Kühlschrankmagneten passt.

Deine „normalen“ Traumnotizen werden durch eine visuelle Referenz und einen Kraftsatz komplettiert, wodurch die Traumarbeit an Tiefe gewinnt.

Ein spielerischer Einstieg in die Kairomantie

Ein spielerischer Einstieg in die Kairomantie

Ein spielerischer Einstieg in die Kairomantie

Robert Moss, Schöpfer des Active Dreamings, beschreibt in seinem Buch Sidewalk Oracles (ISBN: 978-1608683369) die Praxis, wie du die Straßen des wachen Lebens als bewusster Träumer beschreiten kannst. Es geht darum zu erkennen, wie die Welt durch Zeichen, Symbole und das Spiel der Synchronizität zu dir spricht. Er nennt es Kairomantie, nach dem griechischen Gott des günstigen Zeitpunkts. Die Praxis baut auf der Idee auf, dass ein wesentliches Merkmal der Erfahrung eines bedeutungsvollen Zufalls darin besteht, dass wir wissen, dass dies ein besonderer Moment ist, in dem die Dinge anders funktionieren. Die Griechen haben sogar ein extra Wort für diese Art Moment: Den Kairos-Moment.

Um ein Kairomant zu werden“, schreibt Moss, „musst du lernen, deinen Gefühlen zu vertrauen, während du auf den Straßen dieser Welt wandelst, deine persönliche Wissenschaft des Schauderns zu entwickeln, in deinem Bauch und deiner Haut zu erkennen, dass du weit mehr weißt, als du an der Oberfläche des Bewusstseins festhältst.

Aber wie kannst du diesen Kairos-Moment praktisch einfangen? Indem du dich in Einklang mit dem Universum bringst. Lerne mit offenen Augen zu träumen. Das ist weniger kompliziert als es klingt. Tatsächlich macht es sogar Spaß.

Beginne damit für dich eine Intention zu setzen. Das kann eine Frage sein, die dich gerade beschäftigt. Oder du bleibst offen für das, was sich zeigen möchte. Dann gehst du hinaus in die Stadt, Natur – wo auch immer es dich hinzieht. Sei achtsam. Siehst du vielleicht ein bestimmtes Tier, das dir zu folgen scheint? Wird dein Auge auf den Aufkleber eines Autos gelenkt? Triffst du Menschen, die dir einen Rat geben? Die Bandbreite ist groß. Wichtig ist nur, nichts zu forcieren. Lass dich treiben. Wenn du das Gefühl hast, dass die Zeit stehen bleibt und du wie ferngesteuert irgendwo hin schaust… das ist die Antwort die du suchst.

Vertraue deinen Impulsen. Je öfter du das Gehwegorakel „befragst“, desto stärker werden deine Intuition und Spontanität. Stelle es dir als „Gassi gehen“ mit Träumen vor.

Noch ein coronafreundlicher Tipp: Du brauchst nicht extra das Haus verlassen, um deiner Kairomantie zu frönen. Improvisiere. Hast du ein Bücherregal? Dann gehe dorthin, ziehe ein Buch hervor und schlage die erstbeste Seite auf. Lies 1-2 Sätze, die dir ins Auge springen. Dies ist die Antwort auf deine Frage/gesetzte Intention.

Probiere es aus.